Tötungsdelikt in Emmerich am 15.02.2015
Görresstr. - 16.02.2015Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft
Kleve und des Polizeipräsidiums Krefeld
Am Sonntag, den 15.02.2015, gegen 15:51 Uhr, wurde der
Rettungsleitstelle fernmündlich gemeldet, dass auf der
Görresstraße 4
in Emmerich eine Person durch Messerstich schwer verletzt sei.
Die zuerst eintreffenden Polizeibeamten fanden in der Wohnung die
29jährige Bewohnerin, ihren 5jährigen Sohn und den zu Besuch dort
aufhältigen Vater der 29jährigen vor. Im Schlafzimmer der Wohnung lag
der 42jährige Lebensgefährte der 29jährigen stark blutend auf dem
Bett. Der Notarzt und die eintreffenden Rettungskräfte konnten nur
noch den Tod feststellen.
Nach Angaben der 29jährigen sollte sich der 42jährige in ihrem
Beisein selbst erstochen haben, das Messer steckte nicht mehr in der
Wunde. Es wurde später im Schlafzimmer unter einem Möbelstück
gefunden.
Die eingesetzten Kriminalbeamten hielten den dargestellten
Sachverhalt für fragwürdig und es ergab sich der Verdacht, dass die
29jährige für die Tat verantwortlich sein könnte. Daher wurde die
Mordkommission beim Polizeipräsidium Krefeld alarmiert.
Nach ersten Befragungen im Umfeld der Personen und nach
Untersuchungen des Tatortes und der Leiche, erhärtete sich der
Verdacht, dass es sich nicht um eine Selbsttötung handelte. In ihrer
Vernehmung gab die 29jährige gegenüber den Vernehmungsbeamten der
Mordkommission zu, dass es, wie häufiger in letzter Zeit, zu einem
Streit zwischen ihr und ihrem Lebensgefährten gekommen war. Nachdem
man zunächst gemeinsam zum Karnevalszug gegangen war und
alkoholisiert gefeiert hatte, waren sie getrennt nach Hause gegangen.
In der Wohnung kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf
die 29jährige einmal mit einem größeren Küchenmesser auf ihren
Lebensgefährten einstach. Ihr Sohn und ihr Vater befanden sich in
anderen Räumen der Wohnung und wurden nicht Zeugen der Tat.
Die Obduktion erfolgte am 16.02.2015 in der Rechtsmedizin in
Essen. Durch den 14 cm tiefen Stich im oberen linken Brustbereich,
wurde der 42jährige tödlich verletzt.
Wie Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission, mitteilte, ergaben
erste Ermittlungen, dass es bereits häufiger zu Streit und auch
gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der 29jährigen und ihrem
Lebensgefährten gekommen sein soll.
Fälle häuslicher Gewalt zwischen den Lebenspartnern wurden der
Polizei nicht bekannt.
Auf Antrag des Staatsanwaltes Nico Kalb von der StA Kleve, wurde
die 29jährige am 16.02.2015 dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Es
wurde Haftbefehl wegen Totschlages erlassen.
Der 5jährige Sohn wurde zunächst durch das Jugendamt Emmerich in
einem Kinderheim untergebracht. (187/Wei)
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